Die vorliegenden Ergebnisse der Infrastrukturanalyse sind Teil und Grundlage der Bestandsaufnahme. Sie sollen um folgende qualitative und quantitative Aussagen ergänzt werden:
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Verkehr, Ver- und Entsorgung, Telekommunikation
Schönau:
Durch den Ort fährt nur sehr wenig überörtlicher Verkehr, das Verkehrsaufkommen ist insgesamt gering. In der Ortsmitte stoßen zwei Kreisstraßen aufeinander, der Einmündungsbereich ist stark aufgeweitet. Es gibt lediglich eine mobile Versorgung durch fahrende Händler. Allerdings liegt der Kernort Gilserberg mit seinem gut sortiertem Angebot in verschiedenen Geschäften, den Praxen und Dienstleistern nur wenige Kilometer entfernt.
Heimbach:
Die Ortsstraßen abseits der Ortsdurchfahrt sind zum großen Teil grundsaniert und gepflastert, um die Kirche herum wurde Natursteinpflaster verwandt.
Die Ortsdurchfahrt ist in schlechtem Zustand, sehr negativ wirkt sich die gerade Straßenführung aus, die zur Beschleunigung des Ortsdurchgangsverkehrs beiträgt.
Positiv hervorgehoben werden soll noch einmal das Vorhandenseins eines Lebensmittelgeschäfts mit Getränkemarkt, der Vollsortiment der Grundversorgung führt. Hier ist von einer längerfristigen Weiterführung auszugehen.
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Kultur, Soziales, Freizeit
Allgemein:
In der Gemeinde Gilserberg wird das Ziel verfolgt, Sport- und Kulturaktivitäten im Kernort Gilserberg mit seiner Infrastruktur (Sporthalle, Hochlandhalle, gemeinsames Jugendbüro von Kirche und Gemeinde, Gemeindebücherei mit Internetcafé etc.) zu bündeln und effektiv zu gestalten (siehe auch Kap. 1.9.). Die kommunale Jugendpflege beabsichtigt, künftig verstärkt dezentrale Angebote in den Ortsteilen anzubieten, wodurch sich neue raumfunktionale Anforderungen ergeben.
Für die Pflege und Versorgung hilfsbedürftiger Senioren stehen im Kernort eine Sozialstation, eine Seniorenpflegeeinrichtung sowie eine Anlage für Betreutes Wohnen zur Verfügung.
Schönau:
In Schönau lässt sich eine sehr starke Bindung an kulturelle und auch kirchliche Traditionen und Werte und die Ortsgeschichte feststellen. Die örtliche Gemeinschaft gilt als hohes Gut, Gemeinsinn wird auf vielseitige Weise gepflegt. Die Wertschätzung der gemeinschaftlichen Aktivitäten ist nicht nur traditionell geprägt, sondern drückt sich auch in neuen Aktivitäten und Ideen aus. Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2008 erlangte der Ort auf Anhieb den 2. Platz beim Regionalentscheid. Der Ort hat einen eigenen, selbst organisierten Jugendclub mit einem Raum im Keller des DGHs (s.u.).
Heimbach:
Die Gemeinwesenaktivitäten des kleinen Ortes konzentrieren sich auf die Angebote der örtlichen Vereine. Der Schützenverein kann auch überörtliche Erfolge verbuchen. Besonders hervorzuheben ist die von diesem Verein ins Leben gerufene und getragene wöchentlich einmal stattfindende „Dorfkneipe“ im „Schützenkeller“ im Untergeschoss des Dorfgemeinschaftshauses. Dieses Beispiel zeigt, welche Bedeutung bedarfsgerechte Räumlichkeiten zur Stützung ehrenamtlichen Engagements und gemeinwesenorientierter Aktivitäten haben.
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Veranstaltungsräumlichkeiten, öffentliche Anlagen
Schönau:
Hervorzuheben ist die günstige Entwicklungsmöglichkeit , die das Dorfgemeinschaftshaus aufgrund der ausreichend großen umliegenden Freiflächen erfährt. Zu ergänzen ist weiterhin, dass das Gebäude wegen seiner früheren Schulfunktion funktionale Probleme durch innenliegende Zwischentreppen, enge Eingangssituationen und ungünstig geschnittene Räumlichkeiten aufweist. Die Kellerräumlichkeiten (Jugendraum, Schulungsraum der Feuerwehr) entsprechen weder von der Belichtung noch von der Raumgesundheit her den normalen Anforderungen. Eine weitere Problematik ist die energetische Gebäudesituation.
Da im Ort mit Ausnahme des Kirchengebäudes (Sitz der Pfarrei ist in Gilserberg-Sebbeterode) kein sonstiger öffentlicher Raum oder eine Gaststätte vorhanden ist, erfährt das Gebäude eine hohe Wertschätzung als kultureller und sozialer Mittelpunkt des Ortes.
Heimbach:
Das Dorfgemeinschaftshaus kann nur beschränkt genutzt werden, da nur ein Saal vorhanden ist, kleinere Veranstaltungen benötigen zuviel Heizenergieaufwand und lassen das richtige Ambiente vermissen. Mangels Gaststätte und anderer Räume kommt dem Gebäude eine wichtige Bedeutung im Ort zu. Das Gefrierhaus an der Hauptstraße ist aus baulichen und energetischen Gründen abgängig.
Der Kinderspielplatz ist ausreichend groß, aber wenig attraktiv.