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Kategorie: Presseberichte

Rettung eines Menschenlebens:

Land Hessen ehrt Stephanie Stirn aus Heimbach

Von Claudia Theiß

Heimbach. Ein schwerer Unfall hat der kleinen Diana eine neue Freundin geschenkt: Stephanie Stirn aus Heimbach. Als Diana vor einem Jahr, am 7. November 2007, nach einem Unfall schwer verletzt im Auto lag, hat Stephanie Stirn ihr das Leben gerettet – weil sie Erste Hilfe leistete (HNA berichtete). Dafür wurde die 29-Jährige nun vom Land Hessen ausgezeichnet: mit einer Urkunde.

Sie rettete Leben: Stephanie Stirn aus Heimbach erhielt Urkunde und Blumen, weil sie vor einem Jahr bei einem Unfall das Leben eines Mädchens gerettet hat. Foto: Th

 

„Vielen Dank für ihre couragierte Hilfe“, sagte Kreisbeigeordneter Winfried Becker, „und dass sie immer regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse besucht haben.“ Die hätten ihr Sicherheit gegeben, um in der Notsituation vor einem Jahr zu handeln. Neben einem Blumenstrauß erhielt Stephanie Stirn auch die Urkunde von Ministerpräsident Roland Koch. Darauf steht: Belobigung zur Rettung eines Menschenlebens.
Auch Bürgermeister Lothar Vestweber dankte der Helferin für den Einsatz: „Ich habe Respekt vor einer so tollen Leistung.“ Er überreichte einen Präsentkorb und sagte: „Sie haben die Ehrung verdient.“
Sie habe einfach gehandelt, sagte Stephanie Stirn. Regelmäßig besuche sie Erste-Hilfe-Kurse, um für den Notfall gerüstet zu sein. Der Unfall zwischen Gemünden und Schiffelbach vor einem Jahr war nicht der erste, zu dem sie hinzu kam. Bereits vor neun Jahren war sie als erste an einem Unfallort. Eine Frau war so schwer verletzt, dass sie in Stephanies Armen starb.


Die Eindrücke sitzen tief. Immer noch. Nach Dianas Unfall hatte Stephanie Stirn mehrere Gespräche mit Feuerwehrleuten, mit der Polizei. Das hat geholfen. Auch ihr Lebensgefährte Carsten Schmidt hilft: Er hört zu, ist da, wenn die Ereignisse sie wieder einholen. „Seelsorge ist sehr wichtig“, sagt Gemeindebrandinspektor Markus Böse, „und es ist keine Schande, sie anzunehmen.“ Denn die Ersthelfer und Einsatzkräfte würden mit schwierigen Situationen konfrontiert. Gespräche helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Markus Böse sagt: „Man kann tausend Urkunden und Präsentkörbe erhalten, aber das Dankeschön eines Betroffenen ist das größte Lob und Hilfe für einen Helfer.“
Die kleine Diana hat sich bei Stephanie Stirn bedankt: „Du bist jetzt meine zweite Familie“, sagte die heute Zehnjährige, die wieder gesund ist. Am vergangenen Freitag, dem Jahrestag des Unfalls, feierte Diana mit Stephanie Stirns Familie ihren ersten Geburtstag. siehe Artikel links b_150_100_16777215_00_images_stories_presse_HNA_2008_11_10stirn_2.jpg

Quelle: HNA Schwälmer Allgemeine vom 10.11.2008